Haltung und Zucht von verschiedenen Schlangenarten:
Boa constrictor (Abgottschlange)
Epicrates chencria (Regenbogenboa)
Zuerst ist die "Schlange der Schlangen" die Boa constrictor zu nennen.Derzeit sind 9 Unterarten anerkannt wobei man 2 Hauptunterarten unterscheidet: Die Imperator-Gruppe deren Verbreitung sich westlich und nördlich der Anden von Mexico (Sonora) bis ins nördliche Peru an der Südamerkanischen Pazifikküste erstreckt.
Die 2. große Unterart ist die Constrictor-Gruppe deren Verbreitung sich östlich der Anden von Trinidad und Tobago bis ins nördliche Argentinien ersteckt.
Haltungsbedingungen:
Um eine Boa constrictor artgerecht zu halten, benötigt man ein der Größe angepasstes Terrarium in dem die der Unterart entsprechenden klimatischen Bedingungen herrschen.Allgemein sind folgende Grundvoraussetzungen angezeigt, die Tagestemperatur sollte zwischen 27 und 30 °C die Nachtemperaturen ca 3 bis 5°C niedriger sein.Die relative Luftfeuchtigkeit sollte sich je nach Herkunft der Tiere um 60 bis 80 % bewegen.Ein ausreichend großes Wasserbecken das leicht zu reinigen ist gehört genauso wie ein Kletterast und ein Versteckplatz zu den Mindestanforderungen.Ein Platz(Sonnenplatz) an dem sich die Schlangen auf Vorzugstemperatur aufwärmen können darf nicht fehlen. Die Beleuchtung sollte täglich zwischen 12 und 14 Stunden in Betrieb sein.Die Ernährung ist bei diesen Tieren relativ problemlos, es wird von nestjungen Mäusen, für Jungtiere über Ratten bis Hasen für große Tiere der Constrictor-Gruppe "alles" angenommen.
Mischlinge (Bastarde):
Im Gegnsatz zu anderen "Schlangenfreunden" bin ich der Meinung, daß auch diese Tiere eine Daseinsberechtigung haben.Hierzu sei erwähnt daß man unterscheiden muß zwischen Schlangenpflegern die Tiere ihrer Schönheit wegen pflegen und Leuten die dies zu kommerzielem Zweck tun.Natürlich ist das Verpaaren von verschiedenen Unterarten unbedingt zu vermeiden, doch die Tiere die nunmal schon "vermischt" sind, sind oftmals schöne und wegen ihrer Anpassungsfähigkeit bestens für die Terrarienhaltung geeignete Tiere.
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Die Regenbogenboa´s (Epicrates chencria) kommt in 9 Unterarten vor wobei hier nur auf die 3 "wichtigsten" eingegangen werden soll.Die Rote Regenbogenboa (Epicrates chencria chencria) kommt aus dem Amazonas-Tiefland ,Venezuela und Guayana. Die Verbreitung der braunen Regenbogenboa (E.c.maurus) erstreckt sich nördlich von Costa Rica südlich bis Kolumbien und östlich über Venezuela bis Guayana, dann wäre noch die Argentinische Regenbogenboa (E.c.alvarezi) zu nennen, welche ihre Verbreitung von Nord bis Zentral Argentinien hat.Da diese drei Unterarten in etwa die gleichen Haltungsbedingungen fordern, werden sie hier zusammen beschrieben.
Haltungsbedingungen:
Um die Grundbedürfnisse zu befriedigen benötigt man ein der Größe der Tiere (ca.1.80m-max.2.50m) angepasstes Terrarium.Ich halte ein Pärchen der oben genannten E.c.c. in einen Terarium mit den Maßen LxBxH 2m x 0.7m x 0.75m.In diesen Behälter muß ein Kletterast, ein ausreichend großes Wasserbecken und ein Versteck (z.B.umgedrehte Blumenschale mit Schluploch) sein.Die Tagestemperaturen sollten sich am Tag um ca. 28-32°C und nachts um ca 3-5°C weniger bewegen, wobei man sich bei der Unterart E.c.m. am oberen Bereich der Temperatur orientieren sollte.Die Beleuchtung sollte wie bei den meisten tropischen Tieren zwischen 12 und 14 Stunden täglich in Betrieb sein.Obwohl ich meine Tiere noch nie bei einem "Sonnenbad" unter dem Spotstrahler beobachten konnte sollte dieser nicht im Terrarium fehlen.Die Luftfeuchtigkeit sollte besonders bei Jungtieren hoch gehalten werden, ein tägliches Sprühen mit lauwarmen Wasser ist deshalb angezeigt.Die Ernährung macht keine großen Probleme, wobei aber auf Abwechslung des Futterangebots geachtet werden sollte.Meine Tiere neigen zur Nahrungsverweigerung wenn ich ihnen über einen längeren Zeitraum die selben Futtertiere anbiete.Aus diesem Grund gebe ich nach einer zweimaligen Fütterung mit Ratten entweder Wüstenrennmäuse oder große Mäuse als Abwechslung.Natürlich kann es sich hierbei auch um eine Individualität meiner Tiere handeln.
Python curtus (brongersmai) Blutpython:
Python curtus kommt in drei Unterarten vor zuerst ist die Nominatform Python curtus curtus die den westen Sumatras besiedelt zu nennen. Auf Borneo kommt die Unterart Python curtus breitensteini. Python curtus brongersmai hat auf der malayischen Halbinsel und dem osten Sumatras seine Verbreitung, wobei SHINE et al. (1998) nach neueren phylogenetischen Untersuchungen (anhand morphologischer Daten und DNA-Sepuenzen) Python curtus brongersmai als getrennte Art, Python brongersmai bezeichnet.
Haltungsbedingungen:
Um den Blutpython artgerecht zu pflegen bedarf es ein der Größe der Tiere(max.ca.1.8m) angepasstes Terrarium, ich pflege ein Pärchen P.c.brongersmai in einem Behälter mit den Maßen LXBXH 2.2mX0.75mX0.75m.Damit sich die Tiere wohlfühlen darf ein Wasserbecken und leicht feuchter Bodengrund der ca. 10 cm hoch sein sollte (die Tiere wühlen gern) nicht fehlen.Da der Buntpython als reiner Bodenbewohner nicht klettert kann auf einen Kletterast verzichtet werden. .Worauf man nicht verzichten sollte ist ein Unterschlupf, etwa ein umgedrehtes Katzenkloh mit Schlupfloch.Die Temperatur sollte tagsüber bei ca. 28-31°C liegen und nachts um 2-4 Grad abfallen.Auf die Luftfeuchtigkeit ist bei Python curtus ein besonderes Augenmerk zu richten, sie sollte stets hoch um 70-90 % liegen da die Tiere bei länger anhaltenden niedrigen Werten zu Lungenschäden neigen.Die Beleuchtungdauer ist bai ca.12-14 Stunden täglich anzusetzen.
Zucht:
Um Python curtus zur Fortpflanzung zu bewegen, ist eine mehrwöchige Ruhephase bei Temperaturen tagsüber um 26°C und nachts ca. 24°C einzuhalten. Die Luffeuchtigkeit sollte in dieser Zeit zwischen Oktober und Dezember niedriger bei 60-70 % gehalten werden.Ab dem Ende der Ruhephase wird das Paar zusammengesetzt und die Temperatur auf 28-31 °C sowie die Luftfeuchtigkeit durch Sprühen mit lauwarmen Wasser auf 90-100% erhöht.Das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit kann als Hauptauslöser der Paarungsaktivitäten angesehen werden.Die Eiablage, es sind ca. 12-15 Eier zu erwarten, erfolgt etwa 90 Tage nach den Kopulationen.Nach weiteren 60-80 Tagen im Inkubator bei 29-31°C und 90-100% Luffeuchtigkeit schlüpfen die jungen Blutpythons. Die Aufzucht der Jungen unter den selben äußeren Bedingungen wie bei den Alttieren sollte keine Schwierigkeiten bereiten, da die Schlüpflinge meist bereitwillig nach 1-2 Wochen ans Futter etwa halbwüchsige Mäuse gehen.Die erste Häutung vor der 1.Fütterung ist bei Python curtus nicht abzuwarten da diese bei Jungschlangen erst nach ca. 6-12 Wochen erfolgt.